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Sit and Go Turnier-Strategie
in MTT & SNG Community 18.11.2010 18:02von Administrator • 28 Beiträge
+ Sit and Go Bankroll:
Wer erfolgreich Sit and Go Turniere (abgekürzt als SNG) spielen will, muss sich als allererstes Gedanken darüber machen, wie hoch er spielen will. Der Profi Sit and Go Spieler rechnet im Verhältnis zu seiner Bankroll. Wenn ein Spieler ein Pokerkapital von $300 hat und dann ein $100 Sit and Go spielt, greift er gehörig daneben. Denn 3x hintereinander ein Sit and Go nicht in den Preisrängen zu beenden ist nichts besonderes.
Jeder gute SNG Spieler kennt Verlust- und Gewinnphasen, mal landet man sehr oft in den Preisrängen, mal läuft es überhaupt nicht so toll. Die Bankroll sollte daher aus mindestens 30 Buy-Ins bestehen. Denn nur so kann man diese Verlustphasen leicht überstehen und sie werden dem Spieler nicht weh tun.
Die Höhe des Buy-Ins wird dabei ständig an der Bankroll angepasst. Ein Spieler mit einer Bankroll von $700 spielt also idealerweise $20+$2 SNGs. Fällt er unter $660 muss er zu den $10+$1 SNGs wechseln. Spielt er sich hoch und die Bankroll überschreitet den Wert von $990, dann wechselt er zu den $30+$3 SNGs.
+ Die Stack Größe:
Der Stack bezeichnet die Anzahl der Chips. Diese ist allesentscheidend für jede Art von Strategie und Spielzüge. Wie hoch der Stack in Wirklichkeit ist, wird von der Höhe der Blinds bestimmt. Die Höhe des Big Blinds ist das Maß aller Dinge im Sit and Go!
Wenn ein Spieler 3000 Chips hat und die Blinds sind 50/100 ist das ein sehr großer Stack, oder anders ausgedrückt: der Stack besteht in diesem Fall aus 30 Big Blinds. Würden die Blinds bereits auf 300/600 stehen sind 3000 Chips nicht viel, der Stack bestünde nur mehr aus 5 Big Blinds.
Die Spielphasen beim SNG richten sich genau nach diesem Verhältnis von Chipsanzahl und Höhe der Blinds.
+ Die Spielphase mit großem Stack:
Ein Spieler, dessen Stack mehr als das 24fache des Big Blinds beträgt, befindet sich noch in der sehr ruhigen Turnierphase. Das heisst, es besteht überhaupt kein Grund, aggressiv zu werden. Solange man noch 24 Big Blinds oder mehr hat, kann man sich zurücklehnen und auf gute Hands warten. Gerade zu Beginn eines SNG, wo ja alle noch große Stacks haben, weil die Blinds so niedrig sind, kann es sogar sehr langweilig werden, weil man hier nicht sehr aktiv wird.
Der größte Fehler ist es, von Anfang an hyperaggressiv zu spielen, denn man wird nicht lange überleben. Am Anfang müssen die Chips verteidigt werden, denn man will ja im SNG so weit wie möglich kommen. Warum also zu viel riskieren? Das heisst, die Strategie in dieser Spielphase lautet schlicht: auf gute Hände bzw. gute Gelegenheiten warten!
Mit AA und KK wird man natürlich erhöhen. Mit QQ nur dann, wenn maximal ein Spieler vorher erhöht hat. Würden zwei Spieler vorher erhöht haben, wirft man in dieser Phase QQ weg! AK erhöht man nur, wenn vorher noch niemand erhöht hat, bei einer Erhöhung mitgehen, bei zwei Erhöhungen aussteigen.
Jedes andere Paar wird auf Set gespielt, auch 22. Das heisst, so billig wie möglich den Flop sehen, trifft man keinen Drilling, dann sofort aussteigen.
In der frühen Turnierphase wird seltener erhöht. Es gibt Runden, in denen mehrere Spieler ohne zu erhöhen ins Spiel gehen. Später wird es das nicht mehr geben. Darum kann man mit einer Hand wie 22 auch den Flop ansehen, was man eben später nicht mehr versuchen soll.
+ Die Spielphase mit mittlerem Stack:
Ein Spieler, dessen Stack aus 14 bis 24 Big Blinds besteht, muss seine Strategie im Unterschied zu der Anfangsphase ändern. In dieser Phase wird allgemein aggressiver gespielt, der Druck steigt und dies sollte ausgenutzt werden. Wer in einer Runde mitspielen will, muss das mit einer Erhöhung tun!
Die Blinds werden aus später Position jetzt auch mit schwächeren Karten angegriffen, um sie zum Aussteigen zu bringen. Der Angriff auf die Blinds wird nur dann gespielt, wenn man in später Position oder selbst im Small Blind ist und alle Spieler vorher bereits ausgestiegen sind. Beim Blind-Stealing darf man nur gegen die Blinds spielen, nicht gegen einen anderen Spieler, der vorher schon ins Spiel eingestiegen ist.
Eine Erhöhung eines Gegners im Fall einer starken Hand wird nun auch direkt mit einem All-In gekontert, und nicht mehr mit einem normalen Re-Raise.
Bei AA, KK, AK, QQ und JJ wird normal erhöht, hat ein einziger Spieler jedoch vorher erhöht, kann sofort mit All-In gekontert werden. AK, QQ und JJ werden jedoch weggeworfen, wenn 2 oder mehr Spieler vorher erhöht haben.
TT und AQ werden nur mehr in später Position gespielt, wenn keiner der vorherigen Spieler erhöht hat. Alles unter AQ wird nicht gespielt.
+ Die Push-or-Fold Phase:
Ein Spieler, dessen Stack aus 13 oder weniger Big Blinds besteht, befindet sich in der Push-or-Fold Phase. Besonders gegen Ende des Turniers sind die Blinds extrem hoch, sodass keine richtigen Spielzüge mehr durchgespielt werden können.
Push-or-Fold heisst: Entweder vor dem Flop All-In gehen oder aussteigen! Und grundsätzlich gilt, dass man als erster pushen muss, wenn man All-In gehen will. Das heisst, wenn ein Gegner bereits All-In gegangen ist, dann muss man aussteigen, ausser die Hand ist wirklich sehr gut. Wenn man der erste ist, der All-In geht, setzt man alle anderen so unter Druck, dass die eigene Hand gar nicht mehr so gut zu sein braucht.
Das Erreichen der Push-or-Fold Phase ist das Ziel der bisherigen Strategie. Genau deshalb hat man am Anfang konservativ gespielt und in der weiteren Phase nur die starken Hands aggressiv gespielt.
Beim pushen hängt auch viel davon ab, wieviele Chips die Spieler, die nachher an der Reihe sind, haben. Denn diese Spieler müssen auch die Möglichkeit haben, auszusteigen! Hat ein Spieler nur mehr einen Stack von 3 Big Blinds, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er mitgeht, weil er nicht mehr anders kann, -das muss unbedingt berücksichtigt werden.
Angenommen, es sind nur mehr 4 Spieler (von 10) am Tisch. 3 Plätze werden bezahlt. Es gibt 3 Spieler mit ca. gleichem Stack und einen mit einem extrem kleinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der kleine Stack als erster rausfliegt ist natürlich groß. Genau deshalb versucht man, nicht gegen diesen zu spielen! Pushen wird man nämlich genau gegen die anderen! Denn die Gegner denken dasselbe: warum soll ich bei einem All-In mitgehen, wenn ein so kleiner Stack am Tisch ist, der vor mir hinausfliegen wird. Beim Pushen also aufpassen: Ein Monster-Stack geht genauso leicht mit wie ein Mini-Stack. Wer also die Spieler attackiert, die sich es nicht leisten können, ein All-In mitzugehen, weil sie nicht zu viele Chips haben, aber gute Chancen auf die Preisränge, wird öfter die so überaus wichtigen Blinds kassieren.


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